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09.04.2024

Diagonale-Preis Szenenbild und Kostümbild’24

des Verbandes Österreichischer Filmausstatter:innen VÖF

Wir gratulieren:

Bestes Szenenbild
Martin Reiter und Andreas Ertl für Mit einem Tiger schlafen

D24 Orpheum Preisverleihung © Harald Wawrzyniak

Begründung der Jury:
“Die Farbe Weiß spielt eine Hauptrolle in diesem Künstlerinnen-Film, dessen wichtigste Schauplätze Ateliers und Ausstellungsräume und auch die unbemalte Leinwand sind. Martin Reiters Szenenbild arbeitet mit Weiß in verschiedensten Schattierungen und Abstufungen – Cremeweiß, Eierschalenweiß, Titanweiß – und schafft damit aufregend nuancierte Räume. In diese Räume werden mit Bedacht Requisiten platziert, die in den typischen Farben der Lassnig gehalten sind: ein Stuhl in Lindgrün, ein Telefon in Türkis. So setzt Reiters Szenenbild Film und Malerei ins Verhältnis zueinander und findet eine genuin filmische Übersetzung für die Malerei von Maria Lassnig. Mit seinem stilisierten und nicht-naturalistischen Szenenbild unterwandert Reiter die gängigen Konventionen des Biopics und trägt maßgeblich dazu bei, dass Mit einem Tiger schlafen im Spannungsfeld zwischen historischer Treue und Befreiung davon seine ganz eigene Annäherung an eine Künstlerinnen-Biografie findet.”

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Wir gratulieren:


Bestes Kostümbild
Tanja Hausner für Club Zero

D24 Orpheum Preisverleihung © Harald Wawrzyniak

Begründung der Jury:
“Krankheit der Gefühle, Krankheit der Farben: Giftgrün und lila leuchten die Schuluniformen des Elite-Internats, eine unangenehm dissonante Farbkombination, die in den Augen fast wehtut. Eindrücklich machen diese Uniformen anschaulich, wie Club Zero Spannungen und Konflikte weniger über Figurenpsychologie denn vielmehr mit Hilfe von Kostümen erzählt. Tanja Hausners Kostümbild gelingt das meisterhaft. Farben, Schnitte, Stoff e und Muster charakterisieren und typisieren dabei einzelne Figuren, Paare und Gruppen im großen Ensemble-Cast von Club Zerot und stellen sie einander in spannungsvoller Konfrontation gegenüber: der opulente Glamour der einen gegen die steife und uniforme Askese der anderen.”

Jury Spielfilm:
Ortrun Bauer (Kamerafrau, Editorin, AT)
Elena Meilicke
(Filmkritikerin, DE)
Silvan Zürcher
(Regisseur, CH)